(English version below)

Mit „I can not believe it.“ präsentiert SCOTTY eine Ausstellung der Künstlerinnen Manja Ebert und Sabrina Labis. In ihren Arbeiten reflektieren sie Prozesse des Entstehens und Zirkulierens digitaler Bilder und untersuchen die damit verbundenen Kontextverschiebungen und Narrative in sozialen Netzwerken. Prozesse des Sammelns, Ordnens und Neuverknüpfens von Found Footage bilden den Ausgangspunkt für ihre künstlerischen Arbeitsweisen, die Schnittstellen zwischen digitaler Technologie, vernetzter Kommunikation und Wahrnehmung untersuchen. 

Manja Ebert zeigt mit „Brubble“ eine Skulptur, die unsichtbare Datenströme und Hintergrundprozesse von Sozialen Netzwerken als Video- und Lichtinstallation physisch erfahrbar macht und zur Reflexion über den Ressourcenverbrauch und die Dynamik einer Content-Culture anregt, in der ständig neue Inhalte (re-)produziert, geteilt und instrumentalisiert werden. In „OBEY“ materialisiert Ebert digitale Bildposen, indem sie Screenshots von Plattformen wie TikTok in Smartphone-Displays fräst und sie paradoxen Handlungsaufforderungen gegenüberstellt. So thematisiert sie die Gleichwertigkeit und Austauschbarkeit von Inhalten in sozialen Medien, die geprägt ist von einer ständigen Vermischung von Information, Werbung, Fake News und KI-generierten Bildern. Eberts Arbeiten machen die strukturellen Mechanismen und visuellen Prägungen greifbar, die unsere Erfahrung digitaler Bildwelten formen. 

Sabrina Labis nimmt in der Arbeit „Weird Stars“ über mehrere Jahre gesammelte Amateurvideos von YouTube zum Ausgangspunkt einer Videoinstallation. In diesen Aufnahmen versuchen Laien, vermeintlich ungewöhnliche Himmelsphänomene mit der Kamera zu dokumentieren, während sie aus dem Off ihre eigenen Deutungen formulieren und anschließend online teilen. Labis verwebt diese digitalen Fragmente zu einem eigenen Sternbild und eröffnet einen Verhandlungsraum, in dem sich Fragen nach Wahrnehmung, Wahrheit und Imagination mit der Entstehung von Verschwörungsmythen und Fake News überschneiden. Mit „Weird Certificates“ führt Labis ihre Überlegungen weiter: Zu jedem Amateurvideo erwirbt sie online einen Stern und zeigt die dazugehörigen Kaufzertifikate. Diese verleihen den Videoaufnahmen nachträglich eine absurde Glaubwürdigkeit und machen sichtbar, wie Fakten in einer digital vernetzten Welt performativ hergestellt werden können.

Die Ausstellung ist Teil des offiziellen Programms zum Vorspiel der transmediale 2026.

English version:

With “I can not believe it.”, SCOTTY presents an exhibition featuring artists Manja Ebert and Sabrina Labis. The show brings together two positions that reflect on the processes behind the creation and circulation of digital images, examining the contextual shifts and narratives that emerge within social networks. Both artists focus on the shifting contexts and narratives that emerge in social networks, using strategies of collecting, organizing, and reconfiguring found footage to investigate the intersections between digital technology, networked communication, and perception.

In “Brubble”, Manja Ebert translates the invisible flows of data and the hidden background processes of social networks into a tangible video and light installation. The work invites viewers to reflect on resource consumption and the dynamics of a content culture that constantly (re)produces, shares, and instrumentalizes new material. Ebert continues these investigations in OBEY, where she engraves screenshots from platforms such as TikTok into smartphone displays, confronting them with paradoxical calls to action. The result is a reflection on the equivalence and interchangeability of social media content—where information, advertising, fake news, and AI-generated images merge into a single, continuous stream. Ebert’s works expose the underlying structures and visual codes that shape how we experience digital imagery today.

In her work “Weird Stars”, Sabrina Labis takes as her starting point a collection of amateur YouTube videos gathered over several years. In these recordings, laypeople attempt to document allegedly unusual celestial phenomena while narrating their own interpretations off-screen before sharing them online. Labis weaves these digital fragments into her own constellation, creating a space of negotiation where questions of perception, truth, and imagination intersect with the formation of conspiracy myths and fake news. With “Weird Certificates”, Labis extends her reflections: for each amateur video, she purchases a star online and displays its accompanying certificate. These documents retroactively lend the recordings an absurd credibility, revealing how facts can be performatively produced in a digitally networked world.

The exhibition is part of the official program for the Vorspiel of  transmediale 2026.

Begleitprogramm / Accompanying Program

Eröffnung / Opening:  Fr, 16.01.2026, 19 Uhr
Führung / Exhibition Tour: Sa, 31.01.2026, 18 Uhr
Künstlerinnengespräch / Artist Talk: Sa, 7.2.2026, 18 Uhr
Finissage: Sa, 28.02.2026, 18 Uhr