DE-HEIMATIZE IT!

from 2019/10/26 until 2019/11/17

ATEM, Mehtap Baydu, Performance (Foto: Ben Brix)

ATEM 
Mehtap Baydu

Performance 30.10.2019 – 17.11.2019
täglich 16 bis 20 Uhr


English:

ATEM (Breath)
Mehtap Baydu
 
Performance: 30.10.2019 – 17.11.2019

daily 6 pm – 8 pm

(English version below)

4. Berliner Herbstsalon 26. Oktober – 17. November 2019 im Maxim Gorki Theater, Palais am Festungsgraben, Haus der Statistik, Zeughauskino und im Stadtraum

4. Berliner Herbstsalon 26. Oktober – 17. November 2019 im Maxim Gorki Theater, Palais am Festungsgraben, Haus der Statistik, Zeughauskino und im Stadtraum

Unter der Überschrift DE-HEIMATIZE IT! versammelt der 4. Berliner Herbstsalon eine Werkschau bildender Künstler*innen mit einem umfangreichen Theater- und Performanceprogramm, einer Konferenz und einer Young Curators Academy, um aus intersektional feministischer Perspektive über Identität, Konstruktionen von Nation und Zugehörigkeit zu diskutieren.
Wir nehmen die Hochkonjunktur der Debatten von rechten und konservativen Kräften um Heimat zum Anlass, um die kolonialen, faschistischen und patriarchalen Gewaltpotentiale von »Heimat« offenzulegen.
Mit dem Siegeszug von männlichem Autoritarismus, Nationalismus und neoliberalen Regimen geht der Ausschluss von Entrechteten und Enteigneten einher. »Heimat« ist also immer auch »Vaterland«, ihre mehrheitsfähige Etablierung ein Akt der Privilegierten. In Anlehnung an Bilgin Ayatas Forderung »De-heimatize Belonging!« rücken wir gesellschaftliche Ausschlusskriterien von race, class, gender in den Blick und fragen: Wie können wir andere Zugehörigkeiten denken? Der 4. Berliner Herbstsalon lädt unter DE-HEIMATIZE IT! ein, solidarische Praktiken gegen Unterdrückung und Ausschluss zu entwickeln und gemeinsam der -ismen-Kultur neue Impulse entgegenzusetzen.

SCOTTY: täglich ab 30.10. 16:00–20:00 Uhr: MEHTAP BAYDU, ATEM, Performance, 2019

Die Oranienstraße in Kreuzberg, der vielleicht internationalste Kiez Berlins, ist von der Gentrifizierung genauso geprägt wie von den Kämpfen dagegen. Hochpreisige Immobilien- Investmentprojekte treffen hier unmittelbar auf Mikorökonomien von Einwanderer*innen, Männercafés koexistieren (noch) mit queeren Bars und hippen Galerien. Mehtap Baydu aber widmet sich in diesem einzigartigen diversen Mikrokosmos den Linien internationaler Konflikte, die sich hier spiegeln und den Nachrichten von diesen, die uns den Atem nehmen. In einer 15-tätigen Performance zeigt Mehtap Baydu die Verengung des Raumes und fragt darin nach der Posititionierung des weiblichen Körpers.
Wem wird Raum zugesprochen? Wer wird verdrängt? Wer darf sprechen? Wer muss schweigen?
Die Performance richtet ihren Blick auf die Machtgefälle und die Verengung des Raumes, mit der sich viele konfrontiert sehen: Die Besucher*innen können Baydu in einer rund 15-tägigen Performance in den Räumlichkeiten der Oranienstraße 46 beim Aufblasen eines überdimensionierten Ballons beobachten  – bis sie hinter ihm verschwinden wird.

MEHTAP BAYDU, geboren 1972, lebt und arbeitet in Berlin. Baydus Werke wurden in unterschiedlichen Einzel- und Gruppenausstellungen, u. a. im Arter, Istanbul (2019), im Künstlerhaus, Stuttgart (2014) und in der Kunsthalle Fridericianum, Kassel (2009), ausgestellt. Teilnahme am 3. Berliner Herbstsalon.

English version:

4. Berliner Herbstsalon 26. October–17. November 2019 at Maxim Gorki Theater, Palais am Festungsgraben, Haus der Statistik, Zeughauskino and around the city

Under the title DE-HEIMATIZE IT!, the 4. Berliner Herbstsalon will bring together a retrospective of visual artists, with an extensive theatre and performance programme, a conference and a Young Curators Academy in order to discuss constructions of identity, nation and belonging from an intersectional feminist perspective. We take the burning debates about the term »Heimat« nourished by current right-wing and conservative forces as an opportunity to reveal the colonial, fascist and patriarchal potential of the term. The triumph of male authoritarianism, nationalism and neoliberal regimes is accompanied by the exclusion of the disenfranchised and dispossesed. In this sense, »Heimat« is and has always meant »fatherland« and its broad spreading an act of the privileged. Following Bilgin Ayata’s claim »De-heimatize Belonging!«, we focus on race, class, gender as criteria for exclusion, asking: How can we think of other affiliations? Under DE-HEIMATIZE IT!, the 4. Berliner Herbstsalon invites visitors to develop practices of solidarity against oppression and exclusion and to encounter systems of patriarchy, capitalism and racism.

SCOTTY, opening: 30th October 2019 16:00–20:00 daily from16:00–20:00 till 17th November 2019
MEHTAP BAYDU BREATH Performance, 2019 Oranienstraße in Kreuzberg, perhaps Berlin‘s most international neighborhood, is as much influenced by gentrification as by the struggles against it. Here, high-priced real estate investment projects encounter the micro-economies of immigrants, while men‘s cafés (still) coexist with queer bars and hip galleries. In this unique, diverse microcosm, Mehtap Baydu dedicates her performance to the international conflicts that are reflected here as well as the news which take our breath away. In a 15-days performance, Mehtap Baydu displays the narrowing of space and poses questions about the positioning of the woman‘s body.

MEHTAP BAYDU, born in 1972, lives and works in Berlin. Baydu’s works have been exhibited in various solo and group exhibitions, including Arter, Istanbul (2019), Künstlerhaus, Stuttgart (2014) and Kunsthalle Fridericianum, Kassel (2009). Participation at 3. Berliner Herbstsalon.

Presse-PDF ATEM