→ → Link: 6. EUROPÄISCHER MONAT DER FOTOGRAFIE BERLIN
REVIEW
Mit der Ausstellung Review werfen die Künstlerinnen Charlotte Bastian, Simone Häckel, Karen Linnenkohl, Christine Niehoff, Mariel Poppe, Claudia Schoemig, Annette Sonnewend und Linda Weiss einen kritischen Blick auf die Grenzen der europäischen Gemeinschaft und stellen Fragen nach der Idee und der Behauptung Europas.
Die Collagen Bastians bestehen aus Scherenschnitten von Reisebildern aus ganz Europa, seit den 1990er Jahren fotografiert und neu zusammengesetzt. In dem Video Paravent sinniert Poppe über das Wesen und die Konstruktion von Grenzen – ein Plädoyer für durchlässige Grenzen. Sonnewends fiktionale Fotoarbeit European Borderline behandelt Europas emotional instabilen Persönlichkeitsstörung. Bestimmte Bereiche der Gefühle, des Denkens und des Handelns Europas sind beeinträchtigt, was sich durch negatives und teilweise paradox wirkendes Verhalten in zwischenstaatlichen Beziehungen sowie in einem gestörten Verhältnis zum eigenen Land, zur eigenen Identität äußert. In der Videoarbeit Life/Death/Utopia von Weiss werden Orte, Ereignisse und Befragungen, wie etwa der Barcelona-Pavillon von Mies van der Rohe, Selbstmorde in Folge der Immobilienkrise sowie die Memoiren der Formel-1-Testfahrerin María de Villota zu Metaphern für Ursachen und Wirkungen in Europa.
english version:
With the exhibition Review the artists Charlotte Bastian, Simone Häckel, Karen Linnenkohl, Christine Niehoff, Mariel Poppe, Claudia Schoemig,
Annette Sonnewend and Linda Weiss take a critical look at the borders of the European Union, asking questions about the meaning of the European idea.
In her collages, Bastian reassembles paper cut-outs of photographs taken on journeys all over Europe since the 1990’s. Poppe reflects on the nature and construction of borders in her video Paravent, a plea for open borders. Sonnewend’s fictional photographic work European Borderline explores Europe’s borderline personality disorder: negative and sometimes seemingly paradox behavior, a troubled relationship with its own identity… In Weiss‘ video work Life/Death/Utopia places, events and interviews – such as Mies van der Rohe’s Barcelona Pavillion, suicides in the wake of the real estate crisis, the memoirs of formula 1 test driver María de Villota – all act as metaphors for processes of cause and effect in Europe.