LifeLinien

© Nicole Wendel, Ordnung #167, Definition of a rectangle after reading the writings of A.Martin. Silence, graphite on paper, 21 x 29,7cm, 2018

LifeLinien
Carris Adams, Yesenia Bello, Knut Eckstein, Óscar González Díaz, Unyimeabasi Udoh, Nicole Wendel
Kuratiert von Holly Cahill and Debra Kayes von Tiger Strikes Asteroid Chicago.

Eröffnung: 19. März 2022, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.03. – 30.04.2022

English:

LifeLinien
Carris Adams, Yesenia Bello, Knut Eckstein, Óscar González Díaz, Unyimeabasi Udoh, Nicole Wendel
Curated by Holly Cahill and Debra Kayes of Tiger Strikes Asteroid Chicago

Opening: Saturday, March 19, 2022, 7  PM
Exhibition: 03/20 – 04/30/2022

English version below:

LifeLinien ist eine von Tiger Strikes Asteroid Chicago organisierte Ausstellung, die Künstlerinnen und Künstler aus Chicago und Berlin im Rahmen von Meanwhile, We Are Here miteinander in den Dialog bringt.
Bei Meanwhile, We Are Here handelt es sich um den ersten Teil eines zweiteiligen, interkulturellen Austauschs zwischen dem US-amerikanischen Tiger Strikes Asteroid-Netzwerk und verschiedenen von Künstlern betriebenen Räumen in Berlin, darunter HAUNT/Frontviews, Horse & Pony, HilbertRaum, SchauFenster, SCOTTY, Xanadu und nationalmuseum.

Die Arbeiten von Carris Adams, Yesenia Bello, Knut Eckstein, Óscar González Díaz, Unyimeabasi Udoh und Nicole Wendel  in LifeLinien orientieren sich an Zeichen und Signalen, sowohl physischen als auch wahrgenommenen, den Körper, die Landschaft, den Handel oder die Strukturen der Macht betreffend.
Die Künstler:innen arbeiten mit verschiedenen Arten von Zeichen, von denen, die in der Werbung und auf Verpackungen zu finden sind, über solche, die unsere Fähigkeit beeinflussen, uns in Räumen und an Orten zurechtzufinden, bis hin zu denen des Protests. Sie untersuchen und reflektieren die verflochtenen Systeme, die der alltäglichen Erfahrung zugrunde liegen und rufen dazu auf, bestehende Strukturen zu hinterfragen, ihnen zu widerstehen und sie zu verändern.
Die Werke in LifeLinien von Unyimeabasi Udoh (Chicago) reichen von einer Girlande aus aufgereihtem Papier – wie man sie bei einer Feier finden könnte, die hier jedoch den Satz „No Surprises“ (Keine Überraschungen) buchstabiert – über ein kreisförmiges Gemälde, das auf das allgegenwärtige öffentliche Zeichen für „Nein“ verweist, bis hin zu A Blind Glass (Ein blindes Glas), bei dem Udoh einen runden Spiegel mit dunklem Harz überzieht und zu einem reflektierenden Blick auf seine trübe Oberfläche einlädt.
Während Udoh Zeichen schafft, die auf die allgegenwärtigen Kommunikations- und Wissenssysteme um uns herum verweisen, schafft Carris Adams (Chicago/Houston) Abstraktionen, die auf den Zeichen basieren, die die sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Umstände in den Stadtvierteln markieren, die sie durchquert. Adams‘ Gemälde auf Plakatwänden sind abstrahiert von Werbeschildern für Wahrsager, die kühn geistige Heilung und „Ergebnisse oder gratis“ versprechen.
Knut Eckstein (Berlin) greift in seinen Arbeiten häufig auf Verpackungen zurück, die bei der Vermarktung gängiger Haushaltsartikel verwendet werden. Die entleerten Behälter werden zu Assemblagen umfunktioniert, die die um die ganze Welt gereisten Nebenprodukte des Konsums neu interpretieren.
Auch Óscar González Díaz (Chicago/Berlin) nimmt ausrangierte Konsumverpackungen zum Ausgangspunkt seiner Arbeit. Hier verwendet er eine mexikanische Technik zur Herstellung von Schildern, um alte Bonbonverpackungen und Rettungsdecken mit Soda auf Glas zu kleben und so die Namen von autokratischen Regierungsvertretern aufzulisten. In verführerischen, bunten Buchstaben geschrieben, verschwimmen die Namen und gehen ineinander über, bis sie schließlich unleserlich werden.
Während viele der Werke direkt auf bestimmte Arten von Beschilderungen und Verpackungen Bezug nehmen, fordern andere, wie die hängende Installation von Yesenia Bello (Chicago), die Besucher auf, sich ihrer eigenen Bewegungen bewusst zu sein, während sie durch die Ausstellung navigieren. Ausgehend von ihrer Identität als mexikanisch-amerikanische Künstlerin verweist Bello auf das Spannungsfeld, in dem sie sich täglich zwischen verschiedenen Kulturen und Kommunikationsformen bewegt. In ihren multimedialen Arbeiten erkennt sie die Identität selbst als eine Form der Collage.
Nicole Wendels (Berlin) raumgreifende, atmosphärische Zeichnungen entstehen aus einem Prozess des „Deep Listening“, bei dem sie die Spuren von Bewegungen und Empfindungen aufzeichnet, die sie im Körper und in der Umgebung erlebt, oft in Zusammenarbeit mit anderen. Durch einen auf Achtsamkeit basierenden Ansatz beginnen Wendels performative Notationen schließlich, einen Raum für Reflexion zu formulieren.
Eine Rettungsleine anzubieten bedeutet, sich mit einem anderen Menschen auf eine Weise zu verbinden, die Leben unterstützt und schützt. Indem sie sich mit den Zeichen, Signalen und Systemen auseinandersetzen, die unsere Zeit beherrschen und auf die wir konditioniert sind, fordern die Künstler in LifeLinien sich selbst – und uns – auf, darüber nachzudenken, was es bedeuten könnte, Raum für andere Wege zu eröffnen.

LifeLinien wird kuratiert von Holly Cahill und Debra Kayes von Tiger Strikes Asteroid Chicago.

Tiger Strikes Asteroid ist ein gemeinnütziges Netzwerk von unabhängig konzipierten, von Künstlern betriebenen Ausstellungsräumen mit Standorten in Philadelphia, New York, Los Angeles, Chicago und Greenville, SC.
Ihr Ziel ist es, durch von Künstlern initiierte Ausstellungen und kuratorische Projekte Menschen zusammenzuführen, Verbindungen zu fördern und Gemeinschaft zu gestalten. 

Ausstellungswebsite: https://lifelinien.com/

English version:

SCOTTY is pleased to present LifeLinien, an exhibition organized by Tiger Strikes Asteroid Chicago that brings into conversation artists from Chicago and Berlin as part of Meanwhile, We Are Here, the first iteration of a two-part, cross-cultural exchange between the US Tiger Strikes Asteroid network and various artist-run spaces in Berlin including HAUNT/Frontviews, Horse & Pony, HilbertRaum, SchauFenster, SCOTTY, Xanadu and nationalmuseum

In LifeLinien, works by Carris Adams, Yesenia Bello, Knut Eckstein, Óscar González Díaz, Unyimeabasi Udoh and Nicole Wendel take their cues from signs and signals, both physical as well as perceived, involving the body, landscape, commerce, and structures of power. Working with various types of signs ranging from those found in advertisements and on packaged goods to those that affect our ability to navigate space and place as well as others meant for protest, each artist investigates and reflects on the entangled systems that underlie the fabric of everyday experience, issuing a call to question, resist, and transform existing structures.
Works in LifeLinien by Unyimeabasi Udoh (Chicago) range from a strung-paper garland—of the type that you might find at a celebratory event, but which here spells out the phrase “No Surprises”—to a circular painting that references the pervasive public sign for “No,” to A Blind Glass, wherein Udoh coats a circular mirror in dark resin, inviting a reflective gaze onto its murky surface. While Udoh creates signs that point to the ubiquitous systems of communication and knowledge that operate around us, Carris Adams (Chicago/Houston) creates abstractions based on the signage that marks the social, cultural, political, and economic circumstances in the neighborhoods she traverses. Here, Adams’s paintings on billboard vinyl are abstracted from signs advertising psychic palm reading businesses that boldly promise spiritual healing and “results or it’s free.”
Knut Eckstein’s (Berlin) work often relies on packaging used in the marketing of  common household items. Emptied of their goods, the containers are repurposed into assemblages that re-imagine the by-products of consumerism that have traveled across the globe. Óscar González Díaz’s (Chicago/Berlin) work also takes discarded consumer goods packaging as its starting point. Here he uses a Mexican sign-making technique to adhere old candy wrappers and emergency blankets to glass with soda in order to list the names of autocratic government officials. Spelled out in alluring, colorful letters, the names blur and bleed into one another, ultimately becoming illegible.
Whereas many of the works directly reference specific types of signage and packaging, others, such as in the hanging installation work of Yesenia Bello (Chicago), ask visitors to be conscious of their own movements while navigating the exhibition. Drawing on her identity as a Mexican-American artist, Bello refers to the experienced tension of shifting between different cultures and modes of communication on a daily basis.  Her multi-media works similarly recognize identity itself as a form of collage.  Nicole Wendel’s (Berlin) expansive, atmospheric drawings emerge from a process of “Deep Listening” that records the traces of movements and sensations experienced in the body and the environment, often in collaboration with others. Through a mindfulness-based approach, Wendel’s performative notations ultimately begin to articulate a space for reflection.
To offer a lifeline is to connect to another in a way that supports and protects lives. By engaging with the signs, signals, and systems that dominate contemporary life, and to which we have become conditioned, the artists in LifeLinien ask themselves—and us—to consider what it might mean to carve out space for alternative paths forward. 

LifeLinien is curated by Holly Cahill and Debra Kayes of Tiger Strikes Asteroid Chicago.

Tiger Strikes Asteroid is a 501c3 non-profit network of independently programmed, artist-run exhibition spaces with locations in Philadelphia, New York, Los Angeles, Chicago, and Greenville, SC. Their goal is to collectively bring people together, expand connections and create community through artist-initiated exhibitions, projects, and curatorial opportunities. 

Special website for the show: https://lifelinien.com/