Strange Paradise

© Michel Aniol, Strange Paradise, 2024

Strange Paradise
Michel Aniol & Meike Kuhnert

Eröffnung: 18. Oktober 2024, 19 Uhr
Ausstellung: 19.10.   – 23.11.2024

ACHTUNG: abweichende Öffnungszeiten:
Fr + Sa 16 – 20 Uhr

 

English:

Strange Paradise
Michel Aniol & Meike Kuhnert

Opening: 2024, October 18th, 7 pm
Exhibition: 19.10. – 23.11.2024

ATTENTION: different opening hours:
Fr + Sat 4 – 8 pm

 

(English version below)

Die bildenden Künstler*innen und Bertreiber*innen des nomadischen Projektraums stay hungry, Michel Aniol & Meike Kuhnert, präsentieren in einer kollaborativen Ausstellung die immersive Installation Strange Paradise, die vom 19.10.-23.11.2024 anlässlich des Jahresprogramms Habitate bei SCOTTY zu sehen ist.

Die gezeigten Arbeiten in Strange Paradise beschäftigen sich mit einer neuen Ökologie des nahenden Post-Anthropozäns und deren Auswirkungen auf das Zusammentreffen und -wirken von Natur und den Hinterlassenschaften menschlicher Zivilisation.
Der allgegenwärtige Klimawandel und die daraus resultierende Zerstörung von Natur schaffen tagtäglich neue Situationen, in denen die Fauna und Flora unseres Planeten mit den Auswirkungen und Spuren des Menschen konfrontiert wird. Neben der bekannten Verdrängung und Auslöschung vieler Tier- und Pflanzenarten, die sowohl durch sich verändernde Temperaturen und damit einhergehend neuen klimatischen Bedingungen, als auch durch die komplette Zerstörung von Biotopen und Ökosystemen und durch das fortschreitende Verseuchen von Erde, Luft und Wasser verursacht wird, existieren aber auch Bereiche, in denen die Natur und die von Menschen erzeugten Veränderungen neue Wege beschreiten und eine Art von pragmatischer Einheit eingehen. 
Diese semi-künstlichen, ökologischen Nischen und die Imagination über deren Ausformulierungen und Möglichkeitsräume in der Zukunft bilden die Grundlage der künstlerischen Untersuchung für Strange Paradise und den daraus hervorgegangenen Arbeiten von Michel Aniol und Meike Kuhnert. Die installativen Elemente der Ausstellung bedienen sich dabei der Ästhetik und Funktionalität der Vivaristik und Aquaristik, deren Ziel es ist, einen natürlichen Lebensraum im menschlichen Umfeld künstlich zu erschaffen und am Leben zu erhalten, um die Pflege, Studie und Zucht von Tieren und Pflanzen möglichst naturnah zu ermöglichen. 

Strange Paradise visualisiert mögliche Szenarien einer nicht allzu fernen und unbestimmten Zukunft, in der jene neuen Begegnungen von Natur und menschengemachten, zivilisatorischen Überresten präsentiert und erprobt werden. Ein Teil der Arbeiten fokussiert sich dabei auf das in großen Teilen noch unbekannte und komplexe Leben unter Wasser und im Speziellen auf die Ökologie der sogenannten Blumentiere, besser bekannt als Stein- und Weichkorallen. Dafür wurden in einem experimentellem Prozess Alltagsobjekte in  Beton abgeformt, die seit nunmehr einem Jahr in einer Hydrokultur mit Korallen und anderen Meeresorganismen besiedelt und gehältert werden. Ein anderer Teil der Installation ist terrestrischen Habitaten gewidmet, in der durch Überwucherung von Objekten ein Übergang von menschlicher Kultur zurück zu einer neuen Natürlichkeit dargestellt wird.

ACHTUNG: abweichende Öffnungszeiten:
Fr + Sa 16 – 20 Uhr

 

English version:

The visual artists and founders of the nomadic project space stay hungry, Michel Aniol & Meike Kuhnert present the immersive installation Strange Paradise. The collaborative solo exhibition can be seen from 19.10.-23.11.2024 on the occasion of the annual program Habitate at the project space SCOTTY. 

The works on display in Strange Paradise deal with a new form of ecology caused by an emerging post-Anthropocene and its effects on the encounter and interaction between nature and the current and future legacies of human civilization. The omni-present global warming processes and the resulting destruction of nature create new situations every day in which the fauna and flora of our planet are confronted with the effects and traces of human activity. In addition to the well-known displacement and extinction of many animal and plant species caused by changing temperatures and thus climatic conditions, as well as the complete destruction of biotopes and ecosystems and the progressive contamination of soil, air and water, there are also situations in which nature and human-induced changes are breaking new ground and forming a kind of pragmatic unity. 
These semi-artificial, ecological niches and the imagination of their formulations and possibilites in the future are creating the base of the artistic investigation for Strange Paradise and the resulting works by Michel Aniol and Meike Kuhnert. The installative elements of the exhibition draw on the aesthetics and functionality of vivaristics and aquaristics, where the objective is to artificially create a natural habitat in the human environment and keep it alive in order to enable the care, study and breeding of animals and plants as close to nature as possible. 

Strange Paradise visualizes possible scenarios of a not-too-distant and undefined future in which these new encounters between nature and human-made remnants of civilization are presented and tested. One part of the work focuses on the still largely unknown and complex life under water and in particular on the ecology of so-called Anthozoa/ flower animals, better known as stony and soft corals. In a experimental process, everyday objects were produced from concrete, which have been colonized and kept in hydroponics with corals and other marine organisms for a year in order to simulate a reconquest of future habitat by marine life. Another part of the installation is dedicated to terrestrial habitats, in which a transition from human culture back to a new naturality is depicted.

ATTENTION: different opening hours:
Fr + Sat 4 – 8 pm